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Simon Frommholdgestorben am 17. August 2022

Beitrag

Liebe Mama von Simon, lieber Stiefpapa von Simon, liebe Brüder, liebe Familie und liebe Freunde von Simon,

ist es erst oder ist es schon drei Wochen her, das Simon gestorben ist?

Ja, egal an welchen vertrauten Platz wir auch alle gehen mögen, Simon werden wir dort nicht mehr antreffen.
Um seinen Tod zu wissen ist das eine, Simons Abwesenheit zu begreifen und zu erleben, ist das andere.
Das ist keine rationale Leistung, kein Akt der geistigen Auseinandersetzung, den Tod können wir nur fühlend erfahren.
Es gibt kein zurück. Sterben katapultiert uns wie kaum etwas anderes in die Gegenwart. Dann bleibt gefühlt die Welt für einen Moment stehen.
Unser Welt blieb am 17. August 2022 stehen.
Mit Wucht erreicht uns die Erkenntnis, dass das Leben unserer Liebsten endlich ist. Und auch unser eigenes. Die Endlichkeit erschreckt uns und gleichzeitig macht sie den großen Wert jeder Lebenszeit aus.

Wen Simon in seinen inneren Kreis gelassen hat, konnte gewiss sein und sagen:
Simon ist mein Freund. Und das wird er für uns bleiben.
In allen Herzen, die er berührt hat, wird er fortdauern. So vieles umgibt uns, in dem er lebendig ist. Ganz vorne vorweg seine Leidenschaft „Motorrad“.
Was wurde hier in unserem Hause, im Keller, in der Werkstatt geschraubt und gebastelt.
Simon war eben bodenständig und vielleicht doch etwas bekloppt, er war menschenfreundlich und oder doch eigenbrötlerisch. Wenn es ihm nicht gut ging oder ihn etwas wirklich anfasste, hatte er elegante Umschreibungen dafür, wo andere sich schlichtweg ausgekotzt hätten.
Simon war kein lauter Mensch, keiner der eine Bühne gesucht hat - okay, es sei denn, es war eine Hebebühne. Akkurat war er. Zuverlässig.
Er kam, sah und machte. Keine großen Worte. Er war einfach grundehrlich und lustig.
Für jeden Spaß zu haben.
Clean. Gradlinig. Wohlerzogen. Er war höflich, hatte Tiefgang. Seele. Keine, die er auf der Zunge trug, sondern eine, die in seinen Augen zu finden war.
Ein Mensch der zurückhaltend war, wenn er das Wohl der anderen über das eigene stellte, wenn Einklang wichtiger war als Recht haben.

Am Tod ist nichts zu romantisieren. Das Leben ist kein Roadmovie, keine Oper und auch nicht der berühmte Ponyhof. Das Leben geht weiter. Ja, natürlich. Und so geht auch der Tod weiter. Und genau deshalb dürfen wir trauern.
Darf neben unserem Lachen das Weinen stehen. Dürfen wir den Augenblick feiern und dürfen wir für Momente tief verzagen. Es ist wichtig zu wissen, dass es hier keiner Entscheidung bedarf. Unsere Toten, wir dürfen sie loslassen und wir dürfen sie in uns bewahren. Beides.
Simon ist weg und wird aber nie weg sein. Er lebt nicht mehr mit uns, sondern lebt weiter in uns.

Dietrich Bonhoeffer hat das so ausgedrückt:
„Es gibt nichts, was uns die Abwesenheit eines uns lieben Menschen ersetzen kann und man soll das auch gar nicht versuchen; man muss es einfach aushalten und durchhalten; das klingt zunächst sehr hart, aber es ist doch zugleich ein großer Trost; denn indem die Lücke wirklich unausgefüllt bleibt, bleibt man durch sie miteinander verbunden. Die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.“

Simon, Du bist unvergessen und ganz tief in unseren Herzen verankert.


In Liebe

Nicole, Jens, Lukas & Lea